Diskothek "Blaue Maus" | Die Kultdisko in Rodewald

Friedrich Bartling war schon am Eröffnungsabend dabei

Der DJ blieb stets nüchtern

Wenn Friedrich Bartling an die Anfangsjahre der Blauen Maus zurückdenkt, dann glänzen seine Augen. "Schon als das damals angekündigt wurde, wussten wir, das wird was ganz Großes für uns", sagt der Musikfan. Am Eröffnungsabend schwang er sich auf seine Zündapp und sauste ins Nachbardorf Rodewald. "Ich kam aus Lutter, wollte nichts lieber, als dem spießigen Alltag dort entkommen", sagt er. Was er dort in Höpers umgebauter Scheune erlebte, begeisterte ihn: Glasbausteine mit Licht dahinter im Fußboden, laute Musik, skurrile Typen - alles, was sich ein 17-Jähriger vom Dorf wünschte.

"Es war ein bisschen wie eine andere Welt, da wollte ich immer wieder hin", sagt Bartling lächelnd. Kein Wunder, dass er bald zum Team gehörte. Bis in die 70er-Jahre hinein bediente er die Plattenspieler, im Wechsel mit Mitinitiator Walter Detmering. Gespielt wurde immer, was in der Rock- und Flower-Power-Szene angesagt war. Black Sabbath, Nazareth, Cat Stevens. "Da haben wir mächtig Wert drauf gelegt, dass es immer der letzte Schrei war." Mit Alkohol und Drogen habe er nie viel anfangen können, blieb stets nüchtern, wie er betont.

"Es hieß immer, die Maus wäre so ein Sündenpfuhl, aber so schlimm war das gar nicht." Das kam an, auch bei den Mädchen. "Wir saßen vor den Plattenspielern auf einem ausrangierten Doppelsitz aus einem Bus, da haben sich immer mal welche mit hingesetzt", erzählt Bartling. Und fügt verschmitzt hinzu: "Der Chef Bernfried Höper, hat das nicht so gern gesehen, wir sollten uns ja auf der Arbeit konzentrieren." Immer mal wieder kam der imponierende Gastwirt vorbei und verscheuchte die Fans.

Nur einmal habe der Chef ein Auge zugedrückt. "1974 habe ich bei der Arbeit Karin kennengelernt, heute ist sie meine Frau. Wenn sie sich zu mir setzte, hat Bernfried nichts gesagt, er hat wohl gemerkt, dass das wichtig war." Heute lebt das Paar in Poggenhagen, denkt gerne an die wilde Zeit zurück. "Vor zwei Jahren sind wir mal zur Oldie-Maus gegangen, das war auch ganz schön", sagt Bartling.

 

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