Diskothek "Blaue Maus" | Die Kultdisko in Rodewald

"Bier, Bacardi, Backhaus"

Blaue Maus feiert im März ihr 50-jähriges Bestehen

Sie ist eine der ältesten ihrer Art: Noch immer öffnet die Kult-Discothek Blaue Maus in Rodewald regelmäßig ihre Türen fürs Partyvolk. Im März steht ein Partywochenende zum 50-jährigen Bestehen an. Als sie 1968 öffnete, war die Blaue Maus weithin die einzige Disco auf dem Land. Bernfried Höper und seine Mutter Sofie hatten sich überzeugen lassen, im alten Schuppen auf dem Familienhof etwas Neues zu wagen: Günstige Getränke, laute Musik, so wie es die Jugend wollte. Ein Kieler Club namens Rote Katze gab die Anregung für den Namen.

Seit der ersten Stunde dabei war Walter Detering, Musik- und Technikfan mit imposanter Plattensammlung und einem Händchen fürs Publikum, wie sich Weggefährte Erich Gathmann erinnert: Mit Klängen von Rock'n'Roll über Pop bis zum Schlager setzte er die Gäste in Bewegung. Während Detering den Plattenspieler bediente, mixte Gathmann die Drinks. "Bier, Bacardi, Backhaus", fasste er die beliebtesten Bestellungen kurz zusammen, fügte schnell hinzu: "Limonade war natürlich auch gefragt". Ein Backhaus ist noch heute Cola mit doppelt Rum, so wie sie ein Stammgast gleichen Namens aus dem Nachbardorf seinerzeit am liebsten hatte.

Hausherr Bernfried Höper scherzte mit den Gästen und wusste Störenfriede bei Bedarf in die Schranken zu weisen. "Er war eine Hüne von Kerl, da waren Streitigkeiten schnell geschlichtet", erinnert sich Gathmann. Wer gar keine Ruhe geben wollte, wurde am Nacken gepackt und an die frische Luft gesetzt.. Drum herum blinkten bunte Lichter, auch unter Glasbausteinen im Fußboden. "Das war damals schon was Besonderes", sagt Gathmann.

Viel mehr brauchte es über Jahre gar nicht: "Kaum Komfort, Uralt-Lautsprecher, aber rappelvoll", titelte die Leine-Zeitung kurz vor dem 25-jährigen Bestehen. Da standen die Gäste Schlange vor dem Einlass zur Oldie-Party und genossen das Wiedersehen mit Freunden und Bekannten. Auch wenn die illustre Gesellschaft vergangener Tage regelmäßig Platz für neue Jugend machte, wenn auch nach dem Tod von Seniorchef Bernfried Höper heute dessen Sohn Tim die Geschäfte führt, die Blaue Maus ist für viele noch immer wichtige Partyadresse.

"Ich habe lange mit dem Etikett 'Bauerndisco' gehadert", sagt Tim Höper. "Bis mir klar wurde, das ist doch genau, was wir hier machen." Der 34-jährige studierte und weitgereiste Landwirtschaftsfachmann hat sich durchgerungen, seine Lehrtätigkeit bei der Deula (Deutsche Lehranstalt für Agrartechnik) in Nienburg aufzugeben, bewirtschaftet nun Hof und Gastwirtschaft der Familie in Rodewald. "Die Gäste vom Lande sind fröhlich und wissen sich zu benehmen, auch wenn sie mal ein Glas zu viel haben."

Fürs dörfliche Publikum bietet Höper "Hektar-Partys", Oldie-Abende und Neunzigerjahre-Partys an, geht bei Bedarf auch mit der "Maus außer Haus" auf Zelt-Tour und arbeitet mit Landwirtschaftsschulen wie der Justus-von-Liebig-Schule in Hannover zusammen. Denn für eine gute Party reist junges Landvolk meilenweit. Zum Party-Wochenende steigt am Freitag, 16,. März, eine "Hektarparty". Und beim Jubiläumsabend am Sonnabend, 17. März, hofft Höper, viele alte Maus-Gäste von ihren Sofas zu locken.

 

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